befreiraum

feministische Bildungswerkstatt

02.11. – 22.11.2020 Heinzelmanngasse 17

DANKESCHÖN! Wir möchten uns ganz doll bei allen Teilnehmer*innen, Unterstützer*innen und Vortragenden bedanken. Es hat uns als Organisationsteam und auch den Leitenden der Veranstaltungen viel Freude bereitet, mit euch einen gemeinsamen, feministischen Raum zu schaffen. Wir haben so viel konstruktives und nettes Feedback bekommen und möchten auch deswegen ganz sicher eine zweite Edition der feministischen Bildungswerkstatt bei uns im Knotenpunkt veranstalten. Hoffentlich gibt es im Jahre 2021 schon die Möglichkeit dazu!

Falls du Ideen für einen Workshop hast, schreib uns gerne eine mail!

Was ist Befreiraum?

Die feministische Bildungswerkstatt befreiraum möchte allen Menschen die Möglichkeit geben, sich zu bilden. Insbesondere möchte das Projekt Frauen* Raum bieten, um Mut zu schöpfen und Raum einzunehmen. Dabei sollen Frauen* jeglicher Herkunft, Sexualität, Religion, ob cis oder trans, eingebunden und berücksichtigt werden.  Die im Rahmen dieses Projektes an Männer gerichteten Angebote setzen sich mit Möglichkeiten des Raumgebens auseinander. Zwischen dem 2.11. und dem 22.11. finden in unserem event space neben dem Augarten Workshops, Vorträge und andere Veranstaltungen statt.

Wenn du Fragen hast, schreib uns unter befreiraum@derknoten.wien

befreiraum und unser Verständnis von Feminismus

Wenn wir Begriffe wie ‘Mann’ und ‘Frau’ verwenden, dann als strukturelles Konzept. Individuen können nichts für ihre Sozialisierung und internalisierten Verhaltensmuster, aber können sie aktiv hinterfragen und ändern. Sonst sind sie Komplizen des Systems. Austausch darüber was problematisch ist und was nicht, ist wichtig für kollektiven Konsens, es soll aber auf wertschätzende Sprache geachtet werden.

Intersektionales Verständnis
Kategorien wie Geschlecht, Rasse, Alter, Klasse, Ability oder Sexualität wirken nicht allein, sondern vor allem im Zusammenspiel mit den anderen. Die intersektionale Perspektive erlaubt, vielfältige Ungleichheits- und Unterdrückungsverhältnisse mit einzubeziehen, die über die Kategorie Geschlecht allein nicht erklärt werden können.

Intersektionalität
ist uns ein wichtiges Anliegen und wir werden besonders auf die BIPOC-Perspektive mit einem Vortrag eingehen. Über die Relevanz weiterer Perspektiven sind wir uns bewusst, möchten auch darauf hinweisen, weisen aber auf die Grenzen der Repräsentation in unserem Team und unserer Themen hin.

Definition ‘Bildungswerkstatt’
Uns geht es vorrangig darum, dass Bedeutungsräume erst geschaffen werden. Die Veranstaltungen sind hauptsächlich interaktiv. D.h. im Veranstaltungskontext, dass wir keine finale Definition von Feminismus providen (wollen) und Angebote niedrigschwellig ausgerichtet sind, um diesen Diskurs zu ermöglichen. Wichtig ist dabei, das für einzelne Veranstaltungen Zielgruppen und Spielregeln definiert werden, die für einzelne Veranstaltungen gelten. Dafür sind die Leiter*innen der einzelnen Veranstaltungen selbst verantwortlich.

Grenzen von befreiraum
Wir sind als Anfänger*innen in der Organisation und möchten keinen Perfektionismus erreichen. Wir möchten keine Wahrheiten vermitteln, sondern Raum geben und Verständigung untereinander ermöglichen. Wir sind als Veranstalter*innen offen für jegliche Kritik und wünschen uns diese auch. Wir möchten dazu lernen.

events

feministische Bildung

Der 2020 gegründete Verein für Raum und Bildung versteht sich als Raum für unabhängige Wissensproduktion und -vermittlung. Im Rahmen von befreiraum sollen feministische Theorien und Praxen in informellen Workshop-Settings  behandelt werden. Alle Beteiligten sollen die Möglichkeit bekommen, sich unabhängig von ihrem Vorwissen intensiv mit den angebotenen Inhalten auseinanderzusetzen. 

Strukturelle Machtverhältnisse verhindern eine Gleichstellung von Frauen* und Männern. Wir alle sind männlich oder weiblich sozialisiert und reproduzieren Ungleichheitsverhältnisse in unseren Alltagspraktiken. Dabei erfahren Frauen* eine Internalisierung der Ungleichheit, die zu Scham, Zweifel und Unterbewertung der eigenen Person und des eigenen Geschlechts führt.

Enttabuisierung und Teilhabe. Um Lebens- und Handlungsmöglichkeiten von Frauen* nicht nur symbolisch zu erweitern, sollen internalisierte Sexismen aufgezeigt und überwunden werden. Strukturelle Probleme können nicht individuell gelöst werden. Als Voraussetzung für eine kollektive Lösung gilt jedoch das Wissen um die eigene Position im Ungleichheitsverhältnis, sowie um die Prozesse, die Frauen* und Männer in diesem Verhältnis halten.

feministische Praxis

Soziale Räume definieren sich über die Prozesse, die zu ihrer Entstehung beitragen. So sollen in der Raumproduktion befreiraum Sexismus, Homophobie oder Rassismus keinen Platz haben. Frauen* sollen die Möglichkeit haben, ihren Raumanspruch selbstverständlich umzusetzen. Männer hingegen sollen ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie viel Raum sie oft selbstverständlich einnehmen.

Herstellung feministischer Gegenräume für Frauen* und Männer. In Räumen alltäglicher Praxis werden Hegemonien unhinterfragt hingenommen und gesellschaftliche Verhältnisse reproduziert. befreiraum möchte die Teilnehmer*innen ermutigen, sich aktiv gegen vorherrschende Strukturen auszusprechen und Gegenräume zu gestalten. Der Fokus des Projektes liegt auf der Ermächtigung von Frauen*, dennoch sollen auch Männer* motiviert werden, den sozialen Raum alltäglicher Praxis zu reflektieren und zu verändern.

Selbstermächtigung. Die Teilnehmer*innen an Veranstaltungen von befreiraum sollen durch Selbstreflexion und aktive Teilhabe an der Gestaltung von Gegenräumen zur Selbstermächtigung aufgefordert werden. Internalisierte Machtverhältnisse zu Ungunsten von Frauen* sollen in der Gestaltung der praktischen Veranstaltungen bewusst überwunden werden.

Organisatorische Entscheidungen, wie die Einladungs-, Finanzierungs- und Preispolitik, genauso wie die Öffentlichkeitsarbeit und die Raumauswahl werden vom Organisationsteam gemeinsam mit den Leitungen einzelner Veranstaltung getroffen.

befreiraum ist ein gefördertes Sonderprojekt der Österreichischen Hochschüler_innenschaft.